Dem Buchsbaum eine Chance geben!

veröffentlicht am 22.08.2023

Leider wird ein Befall des Buchsbaums vom Zünsler erst zu spät entdeckt. Die grüne Raupe mit schwarzem Muster bis zu fünf Zentimeter lang legt seine Eier an den äußeren Blättern des Buchsbaums ab. Aus den Eiern schlüpfen anschließend kleine Larven. Die Raupen sitzen im inneren der Pflanze und fressen sich von dort aus nach außen. Oftmals finden wir nur noch das Blattgerippe vor. Gespinstartige Nester, helle Flecken auf den Blättern, angefressene Blätter, abgestorbene und vergilbte Triebe und Kotflecken auf den Blättern geben uns noch zusätzliche Hinweise auf den Zünsler Befall. Zwischen März und Oktober tritt der Buchsbaumzünsler mit zwei bis drei Generationen pro Jahr auf. Die Raupe des Buchsbaumzünslers überwintert im Buchsbaum eingesponnen in Kokons. Erst wenn die Temperaturen bei konstant über 7°C liegen befreien sich die Raupen des Buchsbaumzünslers aus ihren Kokons und der Schädling wird aktiv. Die Raupen beginnen mit dem Fressen und Durchlaufen ihre restlichen Larvenstadien, verpuppen sich und werden schließlich zu Faltern. Witterungsabhängig tritt die erste Faltergeneration ungefähr Ende Mai bis Mitte Juni auf.

Viele Buchsbaumbesitzer sind dann der Meinung sie müssen sich von ihrem befallenen Buchs trennen. Ist ein Buchsbaum befallen, stirbt dieser nicht zwangsläufig ab, sondern kann sich auch wieder erholen. Durch einen Rückschnitt wird der Buchsbaum animiert wieder neu auszutreiben und bewahrt den Buchs vor der Zerstörung. Was viele nicht wissen, eine Buchsbaumzünslerbehandlung kann ziemlich vielversprechend und meist erfolgreich sein, wenn der Befall früh genug bemerkt wird.

Eine weitere Frage, die sich bei der Bekämpfung des Buchsbaumzünslers stellt, ist dieser giftig? Da sich der Buchsbaumzünsler von Buchsbäumen ernährt, nimmt dieser auch die giftigen Stoffe des Buchsbaumes auf. Durch die Aufnahme dieser toxischen Stoffe, die für Mensch und Tier zu Erbrechen und Vergiftungssymptomen führen kann, ist der Verzehr der Buchsbaumzünslerraupe giftig.

Mittlerweile übersteht die winzige Raupe auch als Puppe unsere milden Winter, da diese sich unseren klimatischen Bedingungen angepasst hat. Die gute Nachricht ist, unsere heimischen Vögel haben sich ebenfalls den Bedingungen angepasst und lassen sich die kleinen Raupen gut schmecken! Trotz alledem sollte ein Buchsbaum regelmäßig kontrolliert werden.

Für befallene Buchsbäume besteht keine Meldepflicht. Es gibt mehrerer Vorgehensweisen und erfolgreiche Wirkstoffe, die zur Rettung des Buchsbaums beitragen.

-       Raupen absammeln

-       Vögel in den Buchsbaum locken

-       Behandlung mit Neemöl oder Algenkalk (Bitte die Anwendung beachten!)

-       Pheromon Falle zur Reduzierung des Befalls

Sollte man den Buchsbaum trotz allen Versuchen nicht retten können, können die Pflanzen auf unseren Abfallwirtschaftshöfen in Gardelegen und Cheine kostenfrei abgegeben werden.

Aber Achtung! – Ein Befall muss unbedingt bei Anlieferung angegeben werden. Denn in unserem Grünschnittlager können wir die befallenen Pflanzen ebenfalls nicht gebrauchen. Schließlich möchten wir daraus später Kompost herstellen.