Aufgrund der nach wie vor bestehenden Unsicherheiten bei der Verwendung von vermeintlich kompostierbaren Biomüllbeuteln möchten wir an dieser Stelle über einige Fakten hinsichtlich der Biomüllbeutel informieren.
Plastikmüll soll vermieden werden, soviel steht fest. Dabei fängt es schon bei den Müllbeuteln an. Kompostierbare Biomüllbeutel klingen dann schon als eine gute Alternative, da sie sich von allein zersetzen und diese nicht recycelt werden müssen. Daran gibt es allerdings gleich mehrere Haken.
Damit ein Biomüllbeutel in der Regel die geltende Norm erfüllt, wird dieser mit der Aufschrift „kompostierbar“ versehen. Dabei wird nicht beachtet, dass in Kompostieranlagen unter bestimmten Bedingungen und in kurzer Zeit diese nicht biologisch abbaubar sind. „Biologisch abbaubar“ bedeutet, dass die Tüten von Mikroorganismen weitgehend zu Wasser, Biomasse und CO2 zersetzt werden können. Selbst wenn in der Beschreibung von Plastiktüten „biologisch abbaubar“ steht, benötigt auch der Kunststoff mitunter Monate oder sogar Jahre, um sich zu zersetzen. So viel Zeit steht vielen Anlagen, so auch der der Deponie GmbH, nicht zur Verfügung. Die kompostierbaren Beutel werden in der Folge nicht vollständig biologisch abgebaut.
Das führt gleich zum nächsten Problem - die eingesetzte Sortiertechnik kann nicht zwischen den „biologisch abbaubaren“ und konventionellen Kunststofftüten unterscheiden. Am Ende führt es dazu, dass die Biobeutel gemeinsam mit anderen Störstoffen aussortiert werden und als Restmüll entsorgt werden müssen.
Laut Umweltbundesamt sind biobasierende Kunststoffe noch längst nicht umweltfreundlicher als herkömmliche Kunststoffe. Der Anbau von „Plastikrohstoffen“ wie zum Beispiel Mais, Kartoffeln und Zuckerrohr wirkt sich auch negativ auf unsere Umwelt aus. So wird auch für diesen Anbau Erdöl benötigt, in Form der Herstellung von Diesel und Düngemittel. Zudem wird der Boden durch die Landwirtschaftliche Nutzung oft überdüngt.
Das Beste ist, man benutzt erst gar keinen Beutel für den Biomüll. Wie es auch schon Generationen vor uns gemacht haben, funktioniert es auch heute noch mit Zeitungspapier sehr gut.
Den Kompost in Zeitungspapier einwickeln oder auch den Boden der Biotonne mit zerknülltem Zeitungspapier auslegen. Das saugt die Feuchtigkeit auf und verhindert das Festkleben am Boden der Biotonne.